GIOVANNI SEGANTINI
Auf den Vorschlag von Albert Steffen übernahm unser Zweig bei seiner
Gründung den Namen des Malers Giovanni Segantini (geb. 15. Jan. 1858 in Arcon Italien, gest. 28.
Sept. 1899 bei Pontresina). Bekannt ist Segantini als Maler des Lichtes. Er verwendete dazu eine
Methode, bei der die Farben nicht auf der Palette gemischt, sondern in kleinsten Pinselstrichen in den
Grundfarben aufgetragen wurden. So entsteht der gewünschte Farbton erst durch optische Mischung
im Auge des Betrachters.
Weniger bekannt sind Segantinis Briefe, in denen seine tief spirituelle
Weltsicht und sein Ringen nach gedanklicher Auseinandersetzung mit den Grundproblemen des Menschseins
zum Ausdruck kommen.
Werde ich das vollkommene Urbild der Natur mit den Sinnbildern, die
unsere Seele offenbart, vereinigen können?
Vorbildlich ist Segantinis Wille zur Verwirklichung seiner erkannten
Lebensaufgabe, unbekümmert um Zeitgeschmack und Konvention.
Ich habe mich gewehrt mit allen meinen Kräften, allein, gegen
alle Gesetze, für die Erhaltung der Freiheit meines Ich.
Giovanni Segantini war seinem Wesen nach Anthroposoph, lange bevor
es in Graubünden Anthroposophen gab!
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